Nach Protesten: Aus für geplante Aushub-Deponie im Linzer Uni-Viertel
LINZ. Bergbauunternehmen zog Bewilligungsantrag zurück: „Aus heutiger Sicht endgültig“
Bei Verhandlung äußerten Anrainer massive Bedenken gegen Deponie. Bild: Petuely
Die massiven Proteste der Anrainer, darunter die Johannes Kepler Universität, gegen den geplanten Bau einer 53.000 Quadratmeter großen Deponie für Aushubmaterial (von Baustellen stammendes Erdreich) im Linzer Stadtteil Dornach scheinen gefruchtet zu haben. Das Bergbauunternehmen Bernegger mit Sitz in Molln habe einen entsprechenden bei der oberösterreichischen Landesregierung eingebrachten Bewilligungsantrag wieder zurückgezogen, sagt Umwelt-Landesrat Rudi Anschober von den Grünen.
Dies bestätigt Florian Reithofer von der Rechtsabteilung der Firma Bernegger den OÖNachrichten: „Wir haben uns wegen der überzogenen Forderungen und des massiven Widerstandes dafür entschieden. Das ist im Sinne aller Beteiligten und besser, als wenn wir uns jetzt drei, vier Jahre mit Anwälten herumschlagen.“ Der Rückzug sei „aus heutiger Sicht endgültig“. Geplant war die Deponie für bis zu 350.000 Kubikmeter Aushubmaterial im Bereich der Altenberger Straße auf einer landwirtschaftlichen Fläche, die das Unternehmen pachten wollte. „Es wäre ausschließlich um natürlichen Bodenaushub gegangen, nicht um Bauschutt“, sagt Reithofer. Der Bedarf für eine solche Deponie wäre laut Firma Bernegger vorhanden. Denn in dem betroffenen Stadtteil herrscht seit Jahren sehr rege Bautätigkeit. In der Nähe der geplanten Deponie wurde zum Beispiel der Science Park der Kepler-Uni errichtet, für den auch noch weitere Ausbaupläne vorhanden sind. Auch der Bau einer Anschlussstelle für die A7-Autobahn ist seit Jahren Thema.
Doch die Anrainer führten bei einer Verhandlung Staub, Lärm und das Risiko von Murenabgängen auf dem abschüssigen Gelände ins Treffen. Die Deponie hätte das Aufkommen des Lkw-Verkehrs verringert, argumentierte die Firma Bernegger. „Jetzt fahren wir eben mehr als zehn Kilometer quer durch Linz Richtung Süden, um das Aushubmaterial woanders zu lagern“, sagt Reithofer. (staro)