Rutschungen und Überflutung drohen auf geplanter Deponie
LINZ / ALTENBERG. Spannend wird es kommenden Montag ab 8.30 Uhr in der Raml-Stube in Altenberg bei Linz.
OÖN-Redakteur Erhard Gstöttner beim Lokalaugenschein auf dem Gelände der geplanten Deponie in Linz-Urfahr.
Dort findet die Genehmigungsverhandlung für die geplante Erdaushub-Deponie, die in der Nähe der Kepler-Universität errichtet werden soll, statt. Jede Person, die Interessen nachweisen kann, kann bei der Verhandlung Parteienstellung beantragen.
350.000 Kubikmeter Bodenaushub will die Mollner Baufirma Bernegger bis 2026 auf einer abschüssigen, 53.000 Quadratmeter großen Weide- und Ackerfläche oberhalb des Kepler-Studentenheims ablagern, mehr als 20 Meter hoch.
Die Deponie wird nicht nur Lkw-Verkehr und optische Beeinträchtigungen verursachen, sondern könne auch gefährlich werden. Das sagt der Linzer Rechtsanwalt Winfried Sattlegger von der Kanzlei Sattlegger, Dorninger, Steiner & Partner, die bei der Verhandlung am Montag die Stadt Linz und die Interessen der Anrainer vertritt.
Bereits heuer ging Mure ab
„Die Deponiefläche liegt im blauen Vorbehaltsbereich beziehungsweise braunen Hinweisbereich der Gefahrenzonenkarte. Dadurch ist die Naturgefahr von Rutschungen, Überflutungen beziehungsweise Steinschlag offensichtlich“, sagt Rechtsanwalt Sattlegger im Gespräch mit den OÖNachrichten. Auf dieser Fläche sollen 350.000 Kubikmeter Bodenaushub gelagert werden. Sattlegger: „Ich bin der Ansicht, dass es erhebliche Bedenken gibt, ob die Aufschüttung standsicher ist.“
Wie gefährlich die Situation in der Umgebung der geplanten Deponie bereits jetzt werden kann, mussten Anrainer während des Hochwassers im heurigen Juni erleben. Eine Mure wälzte sich zur Starhembergschen Forstverwaltung, die unterhalb der Aushub-Lagerstätte liegt. „Und von dort breitete sich die Mure bis zum Bundesschulzentrum Auhof aus“, sagt ein Augenzeuge.
Einwände gegen die Deponie vorgebracht hat auch Friedrich Schwarz, der Bezirksbeauftragte für Natur-und Landschaftsschutz. In seiner Stellungnahme an die Direktion Umwelt- und Wasserwirtschaft des Landes schreibt Schwarz: „Zusammenfassend ist zu beurteilen, dass das Projekt aus naturschutzfachlicher Sicht negativ zu beurteilen ist.“ Auch mit Auflagen sei es nicht möglich, das Vorhaben positiv zu bewerten, heißt es in der Stellungnahme.